So mancher wird es schon bemerkt haben: In unserer Kirche St. Ludger sind jetzt regelmäßig Christen zum Gottesdienst versammelt, die eigentlich nicht aus unserem Seelsorgebereich stammen. Es handelt sich um eine eritreisch-orthodoxe Gemeinde, die auf der Suche nach einer würdigen Gelegenheit war, regelmäßig sonntags Gottesdienst zu feiern. Der Gemeinde St. Samuel steht unsere Ludgerkirche jeweils am 1. und am 3. Sonntag im Monat zwischen 6 und 13 Uhr und darüber hinaus an hohen orthodoxen Festtagen zur Verfügung.

Die eritreisch-orthodoxe Kirche ist eine alt-orientalische christliche Kirche mit etwa 2 Mio. Gläubigen. Sie ist Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen.

Das repressive politische System in Eritrea, die schwierige Wirtschaftslage und Einberufungen der Bevölkerung zu zeitlich nicht begrenzter Zwangsarbeit sorgen dafür, dass das nordafrikanische Land eines der Länder mit dem höchsten Anteil an außerhalb des Landes lebenden Staatsbürgern ist: Etwa ein Fünftel der Bevölkerung lebt im Ausland. Außerdem gehört es zu den Ländern der Welt, in denen Christen aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit am stärksten unterdrückt werden: Im jährlich veröffentlichten Weltverfolgungsindex (WVI) von Open Doors, einem internationalen, überkonfessionellen christlichen Hilfswerk, das sich in mehr als 70 Ländern der Welt für verfolgte Christen einsetzt, liegt Eritrea 2022 an sechster Stelle.

Die Gemeinde hat nichts gegen einen Besuch unsererseits in ihrem Gottesdienst oder beim anschließenden Zusammensein.